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Situationen in den Sportvereinen

02. 03. 2021

Mitgliederzahlen sinken – Vereine und Kreissportbund fordern Perspektive


Die Mitgliederzahlen im im Vereinssport sinken: Die aktuellen Zahlen der Bestandserhebung durch den Landessportbund zeigen auch im Landkreis Oldenburg insgesamt einen Rückgang der Vereinsmitglieder. Zum Stichtag am 1. Januar 2021 meldeten die Mitgliedsvereine knapp 45.300 Mitglieder – und somit 1.700 weniger als noch im Vorjahr.
„Auch wenn die 3,7 Prozent Mitgliederrückgang bei uns im Kreissportbund im Landesschnitt liegt – das sind 1.700 Mitglieder zu viel“, findet Vorsitzender Jörg Skatulla. Er erinnert, dass in den vergangenen Jahren durch die gute ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen ein positiver Trend der Mitgliederentwicklung erreicht werden konnte. „Leider sind wir durch das Corona-Jahr zurückgeworfen worden“, so Skatulla.
Mit Austritten oder fehlenden Neuzugängen haben dabei Vereine aller Arten zu kämpfen haben, egal ob Einspartenverein, Mehrspartenverein oder Großsportverein. Je nach Verein seien aber unterschiedlich große Mitgliederrückgänge zu verzeichnen – einige sind aber ganz besonders be-troffen. Das ergibt sich aus einer Auswertung durch den Kreissportbund auf Grundlage der Daten der Bestandserhebung. Demnach verteilt sich allein die Hälfte des Mitgliederrückgangs auf nur sieben der mehr als 150 Vereine im Landkreis.
Um ein Stimmungsbild innerhalb der Vereine zu erhalten, wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle in der vergangenen Woche vermehrt Gespräche mit Vereins-verantwortlichen geführt. „Unser Ziel war und ist es, die Mitgliedsvereine zu unterstützen. Deshalb ist uns gerade in der aktuellen Zeit der Kontakt unheimlich wichtig“, erklärt Inga Marbach, Sportreferentin der Sportregion Delmenhorst/Oldenburg-Land. Festgestellt habe man unter anderem, dass es insbesondere bei den Kindern viele Austritte gegeben habe. Ausgerechnet dort, wo die Begeisterung für den Sport entfacht und die Grundlagen gelegt werden sollen.
Immerhin: Finanziell sehen sich viele Vereine dank Rücklagen derzeit noch nicht in einer Notlage – doch dabei handele es sich nur um eine Momentaufnahme. Je länger der Sportbetrieb fehle, desto schwieriger werde es, die Mitgliederzahlen stabil zu halten. „Die Austritt häufen sich“, sagt auch Birgit Dietrich aus der Geschäftsstelle des TSV Ganderkesee. Sie fordert: „Wir brauchen eine Perspektive, um unsere Mitglieder zu halten.“
Eine solche Perspektive könnte die Öffnung der Sportanlagen für den Individualsport sein, wie sie in der Corona-Verordnung unter strengen Hygienebedingungen zugelassen ist, vom Landkreis und den Kommunen derzeit aber abgelehnt wird. Nur auf vereinseigenen Anlagen ist ein Sportbetrieb unter den Hygienemaßnahmen möglich. So auch beim TV Hude, der damit gute Erfahrungen gesammelt hat, wie Sportreferent Felix Lingenau bestätigt: „Wir würden es befürworten, wenn un-ser Modell auch auf kommunale Hallen übertragen wird.“
Auch KSB-Vorsitzender Jörg Skatulla drängt auf eine Öffnung der kommunalen Sportanlagen. „Uns ist es wichtig, dass wir jetzt den Blick nach vorne richten und gemeinschaftlich eine Lösung für die Durchführung von eigenverantwortlichen Sportangeboten im Rahmen der jeweils gelten-den Verordnungen finden“, sagt er. Dazu stehe der Kreissportbund auch im Kontakt mit dem
Landkreis Oldenburg und Landrat Carsten Harings, der zugesagt hat, an einem virtuellen Aus-tausch mit den Sportvereinen im Landkreis Oldenburg teilzunehmen. Über ein Datum befindet man sich noch im Austausch.
Darüber hinaus will der Kreissportbund Landkreis Oldenburg, gemeinsam mit den anderen Kreis- und Stadtsportbünden, Ideen entwickeln, um mehr Menschen – egal welchen Alters – wieder für den Sport zu begeistern. „Die Wiederaufnahme des Sportbetriebes für alle Altersklassen und da-mit die Mitgliedergewinnung muss bei den anstehenden Lockerungsregelungen durch die Politik im Vordergrund stehen. Das Ziel dabei ist klar: Den Sport und die Vereine, in denen er angeboten wird, in den Fokus zu rücken!

 

Bild zur Meldung: leere Sporthallen

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